Die etwas andere Spurensuche nach Franz Kafka

Fährt ein 13. Deutsch-Schwerpunktkurs nach Prag, so kommt er nicht an Franz Kafka, einem  der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts, vorbei. Die Aufgabe, dem Deutschkurs Kafkas Spuren in Prag zu präsentieren, fiel den Schüler*innen selbst zu.

Clara, Carina, Melena, Alina und Swantje wälzten Stadtpläne und Reiseführer und planten eine Fußgängertour durch Prag, die am vierten Tag unserer Reise stattfand und im Chotek Park begann. In angenehmer Ruhe und Abgeschiedenheit, aber mit einer wunderschönen Aussicht auf die Stadt, klärten uns Emma, Naira und Philipp über Kafkas Biographie auf.

Mit der Straßenbahn ging es weiter zu Kafkas Geburtshaus, in dem er am 3. Juli 1883 geboren wurde. An den berühmten Schriftsteller erinnern heute eine Gedenktafel sowie der Name des Platzes.

Unsere Führerinnen losten uns also ins Jüdische Viertel Prags, das im 13. Jahrhundert entstand. Vor der Altneu Synagoge, einem massive Steinbau aus dem Jahr 1270, erfuhren wir von Alara, Marlene und Amelie mehr über die Geschichte der Juden in Prag und warum es in Prag eine große deutschsprachige Bevölkerung gab.

Zur Erholung nach diesem doch recht intensiven Geschichtsunterricht begaben wir uns in das Café Louvre. Seit seinem Bestehen gingen hier namhafte Gäste ein und aus. Zu den berühmtesten gehörten eben Franz Kafka und in der Zeit seiner Prager Professur auch Albert Einstein.

Nach der angemessenen Stärkung ging es zum letzten und modernsten Platz unserer Kafka-Suche. Die METALmorphosis-Statue stellt Kafkas Kopf dar. Durch über 42 bewegliche Ebenen erscheint das Gesicht Kafkas als Einheit und in permanenter Auflösung. Der Name der Skulptur stellt dabei eine Anspielung auf Kafkas wohl bekanntestes Werk „Die Verwandlung“ („Metamorphosis“ auf Englisch) dar.

An dieser vielbesuchten Stelle präsentierten uns Marie, Larissa, Evgenija und Sarah ihre szenische Interpretation der Parabel „Heimkehr“ von Franz Kafka.

Die vier Schauspielerinnen fesselten nicht nur uns mit ihrer eindringlichen, ausdrucksstarken und einfallsreichen Performance, sondern auch vorbeikommende, unbeteiligte Zuschauer. Der Wert der Präsentation wurde noch unterstrichen, da Merle, Nelli und Lea die Parabel anschließend in voller Länge vorlasen und auf die aus dem Unterricht bekannte Art und Weise sehr gelungen analysierten und interpretierten, was vertiefend die zahlreichen Nuancen der vorherigen Darstellung unterstrich.

Am Ende fügten sich die vielfältigen Eindrücke zu Franz Kafka auf dem relativ engen Raum der Prager Innenstadt zu dem Bild eines getriebenen, sprunghaften, verlorenen Künstlercharakters zusammen. 
Vielen Dank allen Beteiligten für die gelungene Spurensuche in Prag 2023!

Sylvia Priesmeyer


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